Gießener Anzeiger, 14. Juni 2025
»Unser Stadt hat Charakter«
Zwei jünger Frauen finden: Es fühlt sich hier immer wie zu Hause an
VON LALE SAHIN UND
STEPHANIE SAUBER
Linden. Herzlich willkommen zur allerersten Printausgabe von »Linden | nah« der Podcast. Wir sind Stephanie Sauber und Lale Sahin und normalerweise hört und seht ihr uns auf Spotify und YouTube, doch diesmal sind wir als Gäste im Gießener Anzeiger unterwegs und freuen uns
, unsere Eindrücke aus der Heimatstadt Linden auf eine ganz neue Art mit euch zu teilen.
Schlagloch und Schnellbus
Wer in Linden unterwegs ist, weiß: Unsere Straßen sind eher Abenteuerpfade als Verkehrswege. Ob mit dem Rad, dem Kinderwagen oder dem Auto. Es holpert gewaltig. Die marode Straßensituation ist kein neues Thema, aber eins, das uns alle betrifft.
Seit Jahren wird von der großen Entlastungsstraße gesprochen – geplant, verschoben, diskutiert. Nur gebaut wird irgendwie nicht. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und in Linden besonders langsam. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Seit Dezember 2024 bringt uns ein Schnellbus ruckzuck nach Gießen – bequem, klimafreundlich und ohne Parkplatzsuche. Das nennen wir Fortschritt mit Tempo!
Bleibt nur zu hoffen, dass irgendwann auch unsere Straßen das Memo bekommen: Linden will vorankommen und zwar ohne Schlagloch-Slalom.
Die Stadt ist gefragt wie nie: Nah an Gießen, gute Anbindung, grüne Umgebung – wer hier wohnt, weiß die Lage zu schätzen. Kein Wunder also, dass Wohnungen und Häuser heiß begehrt sind.
Aber Wohnungen sind Mangelware, und wenn mal eine frei wird, ist sie schneller vergeben als man »Besichtigungstermin « sagen kann. Häuser? Gibt’s – aber zu Preisen, bei denen man kurz schlucken muss. Und wer auf Wohnungssuche geht, dem geben wir einen kleinen Tipp: Vielleicht lieber nicht direkt am Bergwerkswald, denn die Lage ist speziell.
Es ziehen nicht nur Paare und Pendler her, sondern vor allem Familien. Heißt auch: viele Kinder und damit gibt es einen hohen Bedarf an Kitas.
An Einrichtungen mangelt es nicht! Im Gegenteil: Linden bietet moderne Kitas, engagierte Teams, großzügige Räumlichkeiten. Und der Arbeitgeber? Spitze! Ein junger, gut aussehender Chef (sagen zumindest die Kolleginnen), faire Boni und ein echtes Miteinander. Klingt nach Traumjob, wäre da nicht der Fachkräftemangel, der auch an Linden nicht spurlos vorbeigeht.
Unsere zwei Grundschulen wachsen mit, buchstäblich. Sie sind im ständigen Um- und Ausbau, weil der Platzbedarf eben mitwächst. Wer sie sucht, folgt am besten dem Planetenweg, einem echten Linden-Original. Ein Spaziergang durchs Sonnensystem, bei dem man allerdings ein gutes Auge und astronomisches Grundwissen braucht. Oder einen langen Atem, aber der Wille zählt ja bekanntlich. Linden ohne Vereine? Unvorstellbar. Hier gibt’s gefühlt für alles und jeden einen Verein – und wenn nicht, wird einer gründet. Ob Kultur-, Musik-, Natur- oder Sportvereine – wer hier nicht mitmacht, macht’s freiwillig.
Auch sportlich hat Linden einiges zu bieten, zumindest theoretisch, denn die Volkshalle ist schon länger gesperrt, die Stadthalle bald dran. Renovierung ist das neue Work-out. Bleibt noch die TV-Halle und zum Glück jede Menge Sportplätze unter freiem Himmel. Trotzdem gilt: Wer sich in Linden bewegen will, sportlich oder gesellschaftlich, hat alle Möglichkeiten. Manchmal eben Baustellen-Charme, aber immer mit Herz.
Linden ist zwar (noch) kein Hotspot für Jugendliche aber ein paar Highlights gibt’s schon. Die Spaß- und Erlebnisparks und das Jugendzentrum retten den Nachmittag – zumindest, wenn man nicht gerade auf der Suche nach einer stylischen Bar oder einem Tik-Tok-tauglichen Café ist. Da hilft nur: Geduld oder Gießen. Richtig cool ist dieses Jahr: Freibad for free für alle Lindener! Wer unter 18 ist, bekommt die Dauerkarte geschenkt: Sonne, Wasser, Pommes, repeat. Daumen hoch an die Stadt – das war ein Volltreffer!
Fazit: Linden ist auf dem Weg- und die Jugend läuft schon mal vor.
Für alle, die’s entspannter mögen (oder die Knie schon was anderes sagen), hat Linden richtig schöne Ecken zum Durchatmen: Spazierwege so weit die Füße tragen, gemütliche Runden durch grüne Natur, dazu die Grube Fernie für die kleine Auszeit zwischendurch.
Und wer einfach nur sitzen, schauen und plauschen will: Am Ludwigsplatz lässt sich das Leben wunderbar beobachten – ganz ohne Puls über 100. Linden
kann eben auch langsam. Und das ziemlich gut.
Unsere Sicht der Dinge
Linden hat Charakter, und genau das macht es so lebendig. Hier passt nicht immer alles perfekt, aber dafür fühlt es sich immer wie zu Hause an.
Normalerweise quatschen wir euch bei Linden|nah der Podcast die Ohren voll – heute mal schwarz auf weiß. Hat Spaß gemacht!
Bis bald, online, offline oder einfach irgendwo in Linden.