Schwimmbadeintritt

Gießener Anzeiger, 30. April 2025

Salomonische Empfehlung
Freier Eintritt im Freibad für Lindener Kinder und Jugendliche angeregt

Linden (twi). König Salomon hätte das nicht besser machen können. Die Sozialausschuss-Mitglieder plädierten einstimmig für einen kostenlosen Eintritt von Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17. Lebensjahr mit Wohnsitz in Linden im städtischen Freibad. Die Letztentscheidung wird am 13. Mai in der Stadtverordnetenversammlung getroffen. Die Badesaison, in der die Neuregelung bereits umgesetzt werden soll, beginnt am 16. Mai.

SchwimmbadMit diesem Kompromissvorschlag in den Lindener Ratsstuben wurde auch den Befürchtungen des Magistrats um Bürgermeister Fabian Wedemann (CDU) Rechnung getragen. Dieser war der Ansicht, dass bei der Umsetzung der Linden-Card, einer Berechtigungskarte für sozial Schwächere mit Wohnsitz in Linden, viel Aufwand und eine Doppel-Förderung wahrscheinlich sei.

Der fraktionslose Meric Uludag (BSW) konnte Teile der Magistratsbefürchtungen nachvollziehen und beantragte nunmehr, dass künftig alle Kinder und Jugendlichen mit Wohnsitz in Linden freien Badespaß erhalten sollten. Er hatte die Idee für die Linden-Card und konnte eine Mehrheit für die Umsetzung im Stadtparlament vor einiger Zeit gewinnen. Durch den neuen Ansatz wird die Linden-Card obsolet.

Uludag stellte jedenfalls fest, dass der Magistrat die LindenCard wohl gar nicht mehr wolle. »Es geht nicht um Unsummen. Daher sollte ein Mittelweg gefunden werden, um die Linden-Card-Idee nicht gänzlich zu beerdigen.« Karla Sell (Grüne) sprach von einem ganz schlechten Signal der Kommunalpolitik: »In eineinhalb Jahren ist nichts geschehen. Und was ist das für ein Bild nach außen, wenn man dann noch in den Sack haut«. CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Altenheimer sah den Magistratsantrag sehr gut begründet und monierte auch die mögliche Doppelförderung über parallele Landkreisangebote. »Worüber man reden kann, ist eine Freikarte fürs Freibad. Das ist dann die kostengünstigste Lösung und dann sollten prinzipiell alle Kinder und Jugendlichen aus Linden freien Eintritt erhalten.« Gudrun Lang (SPD) erklärte ebenfalls: »Eine Freibaddauerkarte können wir uns noch leisten« und mahnte: »Eigentlich sollte man Beschlüsse umsetzen und nicht anders gestalten«.

Bürgermeister Wedemann (CDU) verwies auf die Schwierigkeiten, auf die man bei der Umsetzung gestoßen sei. Man müsse einfach klar benennen, dass hier eine Doppelförderung aus Steuergeldern erfolgen könnte und daher habe der Magistrat nachgehakt, ob dies so gewünscht sei. »Das Parlament soll wissen, um was es geht. Mir persönlich war nicht bewusst, was es alles an Leistungen gibt. Es gibt bereits Beihilfe zum Schulbedarf, kostenloses Essen in Kitas und Schulen, für den Musikschulbesuch 15 Euro im Monat wie auch die Übernahme kompletter Kosten von Klassenfahrten.
Ich bin mit Meric Uludag einig, dass viel zu wenige das wissen. Aber es gibt diese Punkte.«

Ein Kind mit neun Jahren erhalte so abseits des Kindergelds 1550 Euro im Jahr. Das seien 130 Euro im Monat. »Ich möchte nur, dass das jeder weiß. Wenn wir darüber hinaus noch etwas anbieten wollen, dann werden wir das auch umsetzen.« Die Idee, alle gleich zu behandeln, unterstütze er. Auch Dr. Barbara Ide (Grüne) griff die Idee von Altenheimer auf und plädierte dafür, allen Kindern und Jugendlichen bis einschließlich 17 Jahren freien Eintritt im Freibad zu ermöglichen, »dann kann auch keine Neiddebatte entstehen«.

Just am Montagmorgen hatten im Freibad die Vorbereitungsarbeiten zum Start in die Freibadsaison begonnen. Bereits am 13., 14. und 15. Mai startet an der Freibadkasse der Dauerkartenvorverkauf. Ausweis und Passbild sind zur Ausstellung mitzubringen, da es für Lindener allgemein Ermäßigung gibt.

Während innen das Becken gereinigt wurde, hat die Außenwand einen neuen Anstrich erhalten und auch die Parkplatzmarkierungen wurden erneuert. Neben dem Becken werden auch die Umkleidekabinen, Sanitäranlagen und der Kiosk auf Vordermann gebracht, um den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Verantwortlichen legen großen Wert darauf, dass alles sauber, sicher und einladend ist, damit sich alle Besucherinnen und Besucher wohlfühlen.

Im Sozialausschuss wurde am Montag auch ein neuer Vorsitzender bestimmt, nachdem der seitherige Amtsinhaber Matthias Spangenberg (SPD) sein Mandat niedergelegt hatte. Zum neuen Vorsitzenden wurde einstimmig Dirk Schimmel (SPD) gewählt. Ebenfalls einstimmig wurde Michael Schwarz (FW) zum Stellvertreter bestimmt.

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