Kindergartengebühren

Gießener Anzeiger, 16. April 2025

Erhöhung der Kita-Gebühren zeichnet sich ab
Lindens Bürgermeister Wedemann: »Auch künftig mit den günstigsten Betreuungskosten punkten«

Linden (twi). Eine Analyse der Kindergartengebühren der Kreiskommunen (der Anzeiger berichtete) ergab, das Linden »Schlusslicht« ist und letztmals vor elf Jahren die Gebühren anhob.

In Zeiten leerer Kassen und defizitärer Haushalte auch in der – einst als »reiche Kreiskommune« geltenden – Stadt Linden ist dies wohl auch eher den Personalproblemen im Rathaus geschuldet, die Fabian Wedemann vor seinem Amtsantritt vor nunmehr zwei Jahren antraf. 2014 wurden in Linden die Kita-Gebühren einhergehend mit der Einweihung des Regenbogenland-Neubaus angehoben. Doch seitdem wurden zwei weitere städtische Kindergärten eingeweiht, die »Kinder(t)räume« und der Waldkindergarten »Wurzelkinder« im Mühlberg. Per Saldo musste die Stadt – unter Berücksichtigung von Fördergeldern und Zuschüssen – rund zwei Millionen Euro aus eigener Tasche für den 2021 seiner Bestimmung übergebenen Neubau »Kinder(t)räume« aufwenden. Und erst im vergangenen Monat haben die »Wurzelkinder« einen neuen, 128 400 Euro teuren Waldkindergartenwagen erhalten. Die Stadt verfügt aktuell über elf Kindertageseinrichtungen mit insgesamt 712 Plätzen. Acht Einrichtungen liegen in der Trägerschaft der Stadt, zwei Einrichtungen betreibt das Evangelische Dekanat und eine wird durch den Elternverein »Die Mäuschen« betrieben. Die der Kindertagesstätte Stadtzentrum angeschlossene Kita Rappelkiste ist auf 35 gleichzeitig anwesende Kinder begrenzt und darf die Faktorpunkte 50 nicht überschreiten.

Aktuell besuchen 470 Kinder die Einrichtungen. Allein 92 Erzieherinnen und Erzieher beschäftigt die Stadt zur Betreuung der Kinder, wie Bürgermeister Fabian Wedemann (CDU) im Gespräch mit demGießener Anzeiger ausführte. Zur Frage, wie es sich mitden Kindergartengebühren in Linden verhält, betonte das Stadtoberhaupt: »Kinder sind unsere Zukunft – und in diese Zukunft zu investieren, ist nicht nur richtig, sondern notwendig. Seit über elf Jahren haben wir die Gebühren für unsere Kindertagesstätten nicht angepasst. Das war eine bewusste Entscheidung, um Chancengleichheit zu fördern und Familien in Linden aktiv zu entlasten. Angesichts der aktuellen finanziellen Entwicklungen, die auch vor unserer Stadt nicht haltmachen, stehen wir nun jedoch vor der Aufgabe, sowohl Ausgaben zu reduzieren als auch Einnahmen neu zu bewerten. Dabei bleibt unser Ziel klar: Wir wollen weiterhin eine der familienfreundlichsten Kommunen im Landkreis bleiben und auch künftig mit den günstigsten Betreuungskosten punkten. Dennoch sehen wir uns gezwungen, das bestehende Defizit in der Kinderbetreuung teilweise umzuverteilen – verantwortungsvoll und mit Augenmaß.«

Insgesamt 7,8 Millionen Euro hat die Stadt im vergangenen Jahr im Kita-Bereich aufgewendet, darunter etwas über 5,4 Millionen Euro an Personalkosten. Eingenommen hat die Stadt 2,9 Millionen Euro, wobei hier der Elternanteil unter einer halben Million Euro liegt. Bei 2,2 Millionen Euro handelt es sich um Zuweisungen vom Land. Bleibt unterm Strich ein Defizit von fünf Millionen Euro, die Wedemann als eine »Investition in die Zukunft« bezeichnet.

»Doch auch wenn öffentliche Leistungen bezahlbar bleiben müssen, dürfen sie nicht völlig kostenlos sein – Qualität braucht eine solide finanzielle Grundlage«, zeichnet sich für Linden auch eine Erhöhung der Kita-Gebühren ab, die dann noch in dieser Legislaturperiode in den politischen Gremien behandelt werden.

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