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Podcast in Linden

  Gießener Allgemeine     Kreis Gießen     Linden                                                  21. Januar 2024

Die Stadt Linden von innen: Ehemalige Bürgermeister-Kandidatin betreibt einzigartigen Podcast

von Stefan Schaal

Podcast

Als Lale Sahin im vergangenen Jahr Bürgermeisterin Lindens werden wollte, hat sie mit einer Freundin einen Podcast gestartet, durch den sie in der Stadt bekannter werden und um Stimmen werben wollte. Bürgermeisterin ist sie nicht geworden. Ihren Podcast allerdings betreibt sie mit Stephanie Sauber weiter. Die Gespräche mit Menschen, die sich in der Stadt engagieren, sind kreisweit einzigartig.

Ein länglicher Küchentisch aus hellem Holz in einem Haus im Neubaugebiet »Nördlich Breiter Weg« in Leihgestern ist seit einem knappen Jahr ein Ort, an dem Menschen aus Linden regelmäßig ins Plaudern kommen. Feuerwehrkräfte erzählen hier von ihren Einsätzen. Ein Dirigent schwärmt von seiner Idee eines familienfreundlichen Musikfestivals. Fahrradhändler, Klimaaktivisten, eine Achtsamkeitstrainerin, eine Friseurmeisterin, ein Handballsportler und viele mehr berichten hier von ihrem Alltag und schildern ihren Blick auf die Stadt Linden.

22 Folgen umfasst der Podcast »Linden nah« inzwischen, den Stephanie Sauber und Lale Sahin - vor einem Jahr noch Bürgermeisterkandidatin - alle zwei Wochen auf Spotify und Youtube veröffentlichen. »Die Idee hat sich während des Wahlkampfs entwickelt«, sagt Sauber. »Wir sind, als wir von Haustür zu Haustür gegangen sind, mit verschiedenen Leuten ins Gespräch gekommen und haben gemerkt, dass uns das Spaß macht.« Es gehe darum, einen Einblick in andere Probleme, in andere Situationen jenseits der eigenen Blase zu bekommen, erklärt Sahin. »Wir wollen Leute aus Linden anderen Lindenern bekannter machen«, ergänzt sie. »Damit man mitbekommt, was hier für tolle Menschen leben und arbeiten und welche Geschichten dahinter existieren.« So lernen Zuhörer und Zuschauer des Podcasts die Stadt quasi von innen, über verschiedene Perspektiven kennen.

In den ersten beiden, während des Bürgermeisterwahlkampfs noch ohne Gäste entstandenen Folgen, so fügt Sauber hinzu, sei das schlichte Ziel gewesen, »in kurzer Zeit Leute zu erreichen« und um Stimmen zu werben. Nach dem Ausscheiden Sahins mit 21,0 Prozent im ersten Wahlgang haben sie den Podcast indes fortgesetzt. Etwa eine Stunde lang sprechen sie nun in Sahins Küche regelmäßig mit Menschen, die sich auf Vereinsebene oder beruflich in der Stadt Linden engagieren. »Oder auch mit Leuten, die einfach nur in Linden wohnen«, sagen Sauber und Sahin.

Ein stürmischer Beat eröffnet die Podcast-Folgen, in weißer Schrift vor blauem Hintergrund tauchen Begriffe auf. »Kreativ«, »frisch« und »Menschen« ist zu lesen. Das ebenfalls eingeblendete Wort »Elite« wirkt derweil fehl am Platz - geht es in dem Podcast doch gerade darum, sich mit Menschen aus sämtlichen Bereichen und allen gesellschaftlichen Schichten zu unterhalten. Dann begrüßen Sauber und Sahin die Zuschauer.

Die neueste, in der Weihnachtszeit veröffentlichte Folge ist auf Youtube bisher knapp 170-mal aufgerufen worden. Die Zahl der Zuschauer ist noch überschaubar. Ein Gespräch mit Tontechnik-Pionier Gerhard Zörb und seinem Sohn Matthias verzeichnet immerhin gut 500 Aufrufe.

Sahin und Sauber verfolgen keinen journalistischen Anspruch. Sie fragen ihre Gäste vorher, ob diese über bestimmte Themen nicht reden wollen. Dass sich nur eine der beiden Moderatorinnen, Sauber, auf die Gespräche inhaltlich ausführlicher vorbereitet, beschreibt Sauber schmunzelnd als »unser Konzept«. Spontan sei sie eben am besten, sagt Sahin. Als Stadtbrandinspektor Dr. Alexander Weiß im Oktober in dem Podcast erklärt, dass er wie alle in der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt seiner Aufgabe ehrenamtlich nachgeht, reagiert Sahin ehrlich erstaunt. »Ich bin von Haus aus Physiker«, ergänzt Weiß. »Nein«, erwidert Sahin baff. Dennoch, vielleicht auch gerade deshalb, sind die Interviews unterhaltsam und lohnend, weil sich von Empathie und gegenseitigem Interesse geprägte Gespräche nah am Leben entwickeln.

»Das ist unsere letzte Folge«, so begrüßen Sahin und Sauber die Zuschauer in dem um Weihnachten herum veröffentlichten Video. »In diesem Jahr«, fügen sie dann hinzu. Es gebe »noch so viele Leute« in Linden, die etwas zu erzählen haben. »Wir bleiben dran.«

In der neuesten Folge blicken sie auf ihre vergangenen Gespräche zurück. Ohne Erwähnung bleibt dabei ein Ende September veröffentlichtes Gespräch mit der damaligen Landtagskandidatin der SPD, Melanie Haubrich. Haben sie sich für Wahlkampf einspannen lassen? »Wir sind von der SPD angefragt worden«, erklären Sauber und Sahin. »Es hat sich kurzfristig ergeben.« Sahin, in ihrem eigenen Bürgermeisterwahlkampf von der SPD unterstützt, ergänzt auf Nachfrage: »Wir hätten auch gerne den Kandidaten der CDU im Podcast gehabt.«

Vor allem ist der Podcast unterdessen ein Gespräch zweier Freundinnen mit Menschen, die in der Stadt Linden arbeiten, wohnen und sich engagieren. Sahin und Sauber besuchen auch regelmäßig Sitzungen des Stadtparlaments und von Ausschüssen, berichten über politische Beschlüsse in ihrem Podcast.

Weitere eigene kommunalpolitische Ambitionen habe sie »im Moment erst mal nicht«, sagt Sahin. Bei manchen Diskussionen im Parlament und in Ausschüssen würde sie gerne mitreden, räumt sie ein. »Da hält es mich kaum auf dem Stuhl.« Doch die Lindener »haben sich entschieden«, sagt sie. »Der gewählte Bürgermeister macht es gut.«

Überzeugungsarbeit leisten Sahin und Sauber derweil im Rahmen ihres Podcasts. Ein Gesprächsgast, so berichten sie, habe kurz vor der Aufzeichnung die Kameras gesehen und daraufhin gefragt: Der Podcast wird auch auf Video aufgezeichnet? Das mache ich nicht, habe die Person gesagt. »Sie ist dann aber doch geblieben.« FOTO: SRS

 

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