Etatentwurf 2026

Gießener Anzeiger, 05. November 2025

Neubau der Stadthalle steht bald an
Lindener Bürgermeister Wedemann bringt Etatentwurf ein – 3,52Millionen Euro fehlen

 Stadthalle

Linden – Bürgermeister Fabian Wedemann (CDU) brachte am gestrigen Abend in der Stadtverordnetensitzung im Sitzungssaal der Lindener Ratsstuben den Etatentwurf 2026 ein. Der Planentwurf, der anschließend bereits im Haupt- und Finanzausschuss erörtert wurde, sieht umfangreiche Investitionen und eine solide Finanzierung vor, auch wenn ein Fehlbedarf von rund 3,52 Millionen Euro im Ergebnishaushalt ausgewiesen wird. Damit einher geht die Anhebung der Steuersätze im nächsten Jahr. „Der Haushaltsentwurf 2026 steht für Stabilität, Steuerungsfähigkeit und eine solide Finanzlinie – trotz schwieriger Rahmenbedingungen. Verwaltung und Magistrat haben das Haushaltsverfahren wieder in geordnete Bahnen gebracht“, betonte Wedemann.

Während die Grundsteuer A für Grundeigentümer und forstwirtschaftlicher Betriebe unverändert bei einem Hebesatz von332 Prozent bleibt, soll die Grundsteuer B für Grundstücke von aktuell 365 Prozent zum 1. Januar 2026 auf 410 Prozent steigen. Die Gewerbesteuer wird um einen Prozentpunkt von 381 auf 380 Prozent gesenkt. Abseits der Finanzschieflage ist die Grundsteuerreform der Hauptpunkt für die Korrekturen, weil durch diese die bisherige Hebesatzsatzung der Stadt außer Kraft gesetzt wurde. Eine Neufassung war in den vergangenen Jahren nicht notwendig, da der Doppelhaushalt für 2024 und 2025 bereits genehmigt worden war.

37 Millionen Euro an Aufwendungen

Im ordentlichen Ergebnis wird für 2026 mit Erträgen von knapp 36,96 Millionen Euro und Aufwendungen von etwa 40,48 Millionen Euro gerechnet. Im außerordentlichen Ergebnis fallen weder Erträge noch Aufwendungen an. Der Fehlbedarf wird über die Entnahme aus der ordentlichen Rücklage ausgeglichen. Der Finanzhaushalt zeigt einen Zahlungsmittelbedarf von rund 4,02 Millionen Euro, der über die ungebundene Liquidität gedeckt werden soll. Für Investitionen sind Kredite in Höhe von 4,37 Millionen Euro eingeplant, außerdem Verpflichtungsermächtigungen von 7,07 Millionen Euro für künftige Investitionsmaßnahmen. Liquiditätskredite werden 2026 nicht benötigt. Der Stellenplan der Stadt Linden für 2026 umfasst insgesamt 177,06 Stellen, darunter eine Beamtenstelle und 176,06 Stellen für Arbeitnehmerinnen
und Arbeitnehmer. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl der besetzten Stellen von 142,56 auf 160,55 deutlich an, vor allem durch Ergänzungen im Sozial- und Erziehungsdienst sowie in Verwaltung und Bauwesen.

Thema war auch das Investitionsprogramm der Stadt Linden für die Jahre 2025 bis 2029. Und hier kommt einiges auf Stadt und Bürger zu. Geplant sind umfangreiche Investitionen in Infrastruktur, Bildung, Freizeit und öffentliche Einrichtungen für rund 38,2 Millionen Euro. Die drei größten Projekte stechen dabei besonders hervor. Allen voran der bereits beschlossene Neubau der Stadthalle, bei dem man noch von einer Kostenschätzung von 8,5 Millionen Euro über die Jahre 2026 bis 2028 ausgeht. Hinter diesem mit Abstand größten Bauvorhaben folgt der Neubau eines Feuerwehrhauses in Leihgestern, wofür bereits ein Grundstück vis-à-vis der Wiesengrundschule in der Gießener Straße erworben wurde. Fürdiemoderne Feuerwehrwache sind 2028/29 insgesamt 8,15 Millionen Euro eingeplant, inklusive der Finanzierung durch Kredite in den kommenden Jahren. Im kommenden Jahr auf der Agenda steht die grundhafte Sanierung des Freibades in Großen-Linden, für das mit Kosten über 630000 Euro gerechnet wird. Darüber hinaus umfasst das Programm zahlreiche kleinere Projekte.


THOMAS WISSNER

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