Zurück in der 3. Liga

Gießener Anzeiger, 23. Juni 2025

Stadthalle wird zur Partyzone
TSG Leihgestern meistert auch Dortmund und kehrt in die 3. Liga zurück

TSG Handball

Linden (mol). Was lange währt! – Am Ende einer wahren Marathonsaison hat die TSG Leihgestern den Aufstieg in die Dritte Frauenhandball-Liga perfekt gemacht und kehrt nach nur einem Jahr in Deutschlands dritthöchste Liga zurück. Im letzten Spiel der Aufstiegsrunde hätte sich das Team von Trainerin Jonna Jensen sogar eine deutliche Niederlage erlauben können, spielte vor der tollen Kulisse von 450 Zuschauern aber großartig auf und warf den ASC 09 Dortmund mit 32:23 (17:10) aus der Lindener Stadthalle. Mit 10:2 Punkten landeten die Mittelhessinnen damit in der Abschlusstabelle auf Rang eins, gefolgt vom HC Leipzig II, der damit ebenfalls ein Drittliga-Ticket buchte.

TSG Leihgestern – ASC 09 Dortmund 32:23

»Es war mental eine große Herausforderung für uns alle. Obwohl wir in der Aufstiegsrunde Spiel um Spiel gewonnen hatten, war bis zum Samstag noch nichts entschieden. Umso stolzer bin ich, wie die Mannschaft damit umgegangen ist. Alle haben kleine Wehwehchen ignoriert, einen großen Kampfgeist und einen großen Willen gezeigt und sich dadurch mit dem Aufstieg belohnt. Es herrschte eine großartige Stimmung in der Halle, und natürlich freuen wir uns, dass wir unsere Fans zum Abschluss mit einer solch tollen Leistung beschenken konnten«, so eine zufriedene Jonna Jensen nach dem Heimsieg, durch den ihr Team die Saison in heimischer Halle ungeschlagen beendete.

Zu Beginn war beiden Mannschaften die Nervosität doch anzumerken, erst in Minute sechs gelang Nicole Kunzig der erste Treffer der Partie. Genau genommen war aber bereits 180 Sekunden später klar, dass es mit der Dortmunder Aufholjagd nichts werden würde. Da TSG-Torhüterin Linda Barnack zu Beginn nämlich mehrfach stark parierte und sich Leihgesterns Angriff mehr und mehr fand, setzten sich die Gastgeberinnen durch das 4:0 von Milena Appel früh ab. Dortmund hätte einen Sieg mit mindestens zwölf Toren Differenz benötigt, um den Aufstieg noch zu schaffen, hatte sich aber offenbar früh in sein Schicksal gefügt.

Schaulaufen

Zur Überraschung aller versuchten die Westfälinnen nämlich auch nicht, die TSG mit einer möglicherweise offensiven oder zumindest unkonventionellen Deckung vor Probleme zu stellen, um das Unmögliche doch noch möglich zu machen. Und so war es stattdessen die TSG, die dem Spiel mit starker Deckung und starken Torhüterinnen im Rücken ihre Stempel aufdrückte.Nach 17 Minuten warf Anita Azinovic zum 8:3 ein, nach 26 Minuten traf Anni Boulouednine zum 14:8. Und nachdem es zur Pause 17:10 für die Jensen-Sieben hieß, war im Prinzip schon jedem in der Halle klar, dass der Aufsteiger nur aus Leihgestern kommen kann.

Und so wurde Halbzeit zwei zu einem Schaulaufen des Hessenmeisters, der vor den lautstarken eigenen Fans und zahlreichen des ASC souverän die Führung hielt (22:15, 42., 28:20, 53.) und dem Aufstieg ungefährdet entgegenstrebte. Nachdem Nicole Kunzig in der Schlussminute das 32:23 und damit den letzten Treffer Leihgesterns erzielt hatte, passte es perfekt zur Feierstimmung, dass die für den letzten ASC-Siebenmeter eingewechselte TSG-Torhüterin Lydia Vogelhuber diesen mit abgelaufener Uhr und unter großen Jubel auch noch parierte.

Danach mutierte das Spielfeld der Lindener Stadthalle zur Partyzone, nach der von Leonie Nowak initiierten Humba folgten zahlreiche Gesangseinlagen. Gemeinsam mit den eigenen Fans feierte die TSG Leihgestern noch bis tief in die Nacht die verdienteRückkehr in die Dritte Liga.

             "Alle haben kleine Wehwehchen ignoriert, einen großen Kampfgeist und einen
             großen Willen gezeigt und sich dadurch mit dem Aufstieg belohnt."    Jonna Jensen


Leihgestern:
 Weier, Barnack, Vogelhuber – Prauss (1), Boulouednine (3), Welchert (4), Clausius (1), Azinovic (7), Zörb (2), Nowak, Kerdi, Appel, Appel (3), Kunzig (7), Jochem (2), Eiskirch.
Dortmund: Möllmann, Bauer – Eckardt (1), Dorstmann, Kurzeja, Schmitz (3/1), Patru, Kriwat (3/1), Treue (1), Topp (6), Breickmann, Nordberg (2), Zander, Jörgens (2), Bachen (3).

Schiedsrichter: Schneider/Brendel (Düsseldorf/Schwerte) – Zuschauer: 450 – Zeitstrafen: eine (Welchert) – zwei (Schmitz, Kriwat) – Siebenmeter: 0 – 4/2.

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