Lale Sahin

Gießener Anzeiger, 28. Februar 2023

BM Sahin

»Selber machen, damit es läuft«

Bürgermeisterwahl Linden: Lale Sahin möchte als Unabhängige Rathaus erobern

VON FRANK-O. DOCTER
BM WahlLinden. Nach ihrer Motivation für die Bürgermeister-Kandidatur gefragt, geht Lale Sahins Blick zurück in die schwere Zeit der Corona-Pandemie. Die Mutter einer sechsjährigen Tochter und eines dreijährigen Sohnes habe damals als stellvertretende Elternbeiratsvorsitzende in der Kita »Regenbogenland « wiederholt »negative Erfahrungen« mit der Verwaltung der Stadt Linden und deren Chef Jörg König gemacht. Am Schlimmsten empfand sie es, dass es »einfach so abgelehnt wurde«, den Nikolaus die Kinder wenigstens am Fenster besuchen und kleine Überraschungen vorbeibringen zu lassen. Auch die wochenlangen Kitaschließungen waren für sie »einfach nur frustrierend«.

Irgendwann habe sich die 44-Jährige dann gedacht, »ich muss es selber machen, damit es läuft. Nicht nur auf der Couch sitzen und darüber ärgern «, erzählt Sahin im Gespräch mit dem Anzeiger. Und so geht sie nun als Unabhängige ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus. SPD und FDP haben ihr bereits die Unterstützung zugesagt.

Zwei Juristen

Geboren in Siegen, ist die Juristin über die Zwischenstation Gießen – wo sie an der Justus-Liebig-Universität während des Studium ihren Ehemann kennenlernte – seit 2019 mit ihrer Familie in Leihgestern zuhause. Im Gegensatz zu ihrem Gatten, der als Anwalt arbeitet, sei Sahins »Leidenschaft« schon immer das Verwaltungsrecht gewesen. »Ich wollte von Anfang an in den Öffentlichen Dienst.« Und das ist ihr auch gelungen: Die zweifache Mutter ist im Stab der Geschäftsführung des Jobcenters Frankfurt/Main tätig, was sie teilweise im Homeoffice und damit in der Nähe ihrer Kinder erledigen kann.

Lale Sahin beschreibt sich selbst als »familiär, zielstrebig und lösungsorientiert«. Sie sei »komplett objektiv« und müsse sich auf ihrem Weg und bei ihren Ansichten »nicht von Parteien oder Fraktionen beeinflussen lassen«. Vielmehr verstehe sie sich als »frei und eine unter vielen«. Kommunikation ist ihr ebenfalls sehr wichtig, »dafür stehe ich«. Letztlich dürfe es aber nicht dabei bleiben, dass »nur darüber geredet wird«, geschieht aus ihrer Sicht in der Kommunalpolitik vieles noch zu langsam, zu spät oder gar nicht.

»Ich erlebe immer wieder, dass Leute auf mich zukommen, die Probleme mit der Stadt Linden haben«, erzählt die 44-Jährige. Manche würden hierbei ihren Rat als Juristin suchen. Gleichzeitig merkte sie, dass sich auch als Folge der Zwistigkeiten rund um den zurückgetretenen Bürgermeister König mittlerweile »viele Lindener nicht mehr mit ihrer Stadt identifizieren«. All diese Erfahrungen hätten sie darin bestärkt, sich für die Kandidatur zu entscheiden. Sahin findet die Stadt Linden »gut. Es gibt hier eine gute Infrastruktur und viel für Kinder «. Als Beispiel hierfür nennt die Mutter die Brandschutzerziehung der Kleinen durch die Freiwillige Feuerwehr, bei der Kinder das Verhalten im Notfall lernen und die Fahrzeuge besichtigen können.

»Walken« als Sport

Andererseits sieht sie aber auch gravierende Mängel in Linden wie zum Beispiel »die fehlende Stadtmitte« oder den »Mangel an Freizeitangeboten für Jugendliche«. Darüber hinaus würde Sahin im Falle eines Wahlsiegs für »mehr Bürgernähe und Bürgerbeteiligung « sowie im Personennahverkehr für »bessere und häufigere Busverbindungen«, gerade außerhalb der Schulzeiten, sorgen. Zudem müsse mit lokaler Wirtschaft und Gewerbe ein intensiverer Austausch angestrebt werden, um deren »Nöte und Sorgen besser zu verstehen«, meint sie. Schließlich sollen diese ja in der Stadt gehalten werden.

Wenn ihr Familie und Beruf mal Zeit lassen, »walkt« Lale Sahin »gerne über die Felder oder durch den Wald«. Ein- bis dreimal die Woche zehn Kilometer, »im Sommer häufiger als im Winter«. Bis vor einigen Jahren habe sie auch Fußball und Volleyball gespielt. Mittlerweile seien ihr jedoch die Familie und die teils »schon lange gepflegten Freundschaften « am Wichtigsten.

Letztere helfen ihr auch im Wahlkampf. So hätten sie mehrere Freunde »trotz Job und Kindern« beim Gestalten der Homepage und dem Aufhängen der Plakate unterstützt, und wollen das auch weiterhin beim Verteilen ihrer Flyer. Eigene Kanäle auf den Social Media-Plattformen Facebook und Instagram gehören ebenfalls zu ihrer Strategie. Speziell beim Haustürwahlkampf möchte sie, »dass die Leute erkennen, da ist jemand, der sagt, wir machen jetzt mal etwas Neues«.

Sehr freuen würde sich die Kandidatin außerdem über »eine richtig gute Wahlbeteiligung « am 12. März und genauso bei einer eventuellen Stichwahl. Dass die Beteiligung der Wahlberechtigten bei der letzten Abstimmung über das Bürgermeisteramt Ende 2018 nur bei knapp über 45 Prozent lag, wertet sie als ungutes Zeichen für die Demokratie.

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