Umweltpreis 2025

Gießener Anzeiger, 02. Dezember 2025

Engagierte Beiträge gewürdigt
Saisongarten-Projekt und Weinbau-Engagement mit Lindener Umweltpreis bedacht

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Linden – Zahlreiche kleine Besucher der Stadtverordnetensitzung ließen Ungewöhnliches erahnen. Weshalb Kinder mit ihren Eltern in den Sitzungssaal der Lindener Ratsstuben gekommen waren, dies verriet dann die stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin Karin Irma Lenz (CDU), als es um die Verleihung des städtischen Umweltpreises 2025 ging. „Der Preis teilt sich auf zwei Preisträger und geht an den Förderverein Kinder(t)räume Leihgestern für das Projekt Saisongarten und an Thomas Eichhorn für sein Engagement im Weinbau.“

Natur-Begeisterung

Lenz betonte, wie wichtig Umweltbildung im frühen Kindesalter sei und wie schön es sei, so viele junge Menschen zu sehen, die bereits Begeisterung für Natur und Nachhaltigkeit mitbringen. Ausgezeichnet wurdederFördervereinfür sein Saisongarten-Projekt, das gemeinsam mit Erzieherinnen, Eltern und Kindern umgesetzt wurde. Ziel des Projekts ist es, den jüngsten Kita- und Krippenkindern Naturerfahrungen und nachhaltige Ernährung spielerisch näherzubringen. Der Verein finanzierte das Vorhaben, stellte kindgerechte Gartengeräte bereit und begleitete
die Kinder von der Aussaat bis zur Ernte.

Im Rahmen des Projekts pflanzten Kinder, Eltern und Erzieher gemeinsam Gemüse an, nutzten Schafswolle als natürlichen Mulch und setzten auf umweltfreundlichen Pflanzenschutz durch Handentfernung von Kartoffelkäfern. Die Kinder konnten erste Ernten wie Salat, Gurken und Zucchini selbst erleben und so Motivation für gesunde Ernährung entwickeln. Auch während der Sommerferienbetreuung und bei der großen Kartoffelernte waren Kinder aktiv beteiligt, wodurch Teamarbeit, Verantwortung und Gemeinschaft gefördert wurden. Die Ernte wurde direkt genutzt: Kartoffelpuffer mit Apfelmus, Apfelkuchen, frischer Gurkensalat, Fencheltee, eingelegte Zucchini und eingekochte Rote Bete – Kinder lernten so Lebensmittelverarbeitung, Fermentation und Vorratshaltung kennen. Das Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen, alle Ziele wurden erreicht, die Erwartungen sogar übertroffen.

Lernort, der verbindet

Die kleinen Gärtnerinnen und Gärtner können unmittelbar erleben, wie Lebensmittel wachsen und warum saisonaler Anbau wichtig ist – ein Lernort, der Naturwissen und Gemeinschaft miteinander verbindet. Für 2026 sind Hochbeete und Beerensträucher geplant, um auch jüngere Kinder weiterhin für Gärtnern und Natur zu begeistern.

Umweltpreis 2025 bThomas Eichhorn als zweiter Preisträger bewirtschaftet seit fast zwei Jahrzehnten gemeinsam mit seinem Vater einen Weinberg am südöstlichen Rand von Leihgestern. Die Reben haben eine besondere Geschichte: Eichhorns Vater brachte einst einen Ableger aus Griechenland mit, der zunächstanderHauswandwuchs und später den Grundstock für den Weinberg bildete. Und dabei kamen dann auch bereits die Behörden ins Spiel, wie der Preisträger in seinen Dankesworten verriet. Vom Regierungspräsidium Gießen musste die Anpflanzung zunächst genehmigt werden.Von den geernteten Trauben hergestellt wird ein Weinbrand unter dem Namen „Laastener Tropfen“, der zudem Werbung für die Stadt und den Ort macht.

Angesichts des Klimawandels möchte Eichhorn testen, ob künftig auch Rotwein aus den Leihgesterner Trauben möglich ist – ein Experiment, das Fachleute begleiten sollen. Die Arbeit im Weinberg ist anspruchsvoll: Frost im Frühjahr, unterschiedlich reifende Trauben und frühere Probleme mit Wildtieren fordern Sohn und Vater immer wieder heraus. Dennoch bleibt der Weinbau ein gemeinsames Herzensprojekt, das so nebenbe Generationen über Jahre verbindet. Auch wenn der erste Rotwein noch auf sich warten lässt, teilen beide die Hoffnung, bald ein eigenes Glas aus heimischem Anbau verkosten zu können. Die Stadt Linden würdigt mit dem Umweltpreis zwei sehr unterschiedliche, aber gleichermaßen engagierte Beiträge mit einem pädagogischen Ansatz, der Umweltbildung für Kinder erlebbar macht, und ein jahrzehntelanges privates Engagement für regionalen Weinbau. Der mit 1000 Euro dotierte Umweltpreis wurde so geteilt und jeder Preisträger erhielt aus den Händen des Stadtoberhaupts einen Scheck über 500 Euro. Beide Preisträger wurden mit Beifall bedacht und beide Projekte eint, dass Umweltschutz von Mitmachen und Begeisterung lebt.

THOMAS WISSNER

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